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 Durchfall

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Symptome:  
2-3 ungeformte Stühle pro Tag.
 
 
 
Wann zum Arzt ?: 
Bei Fieber (>39°C), blutigen Stühlen, kolikartigen Schmerzen, Leberfunktionsstörungen, Antibiotikaeinnahme, Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung, großem Wasser- und Gewichtsverlust, vorherigen Auslandsaufenthalten und Durchfällen bei Kindern unter 2 Jahren ist zwingend ein Arzt aufzusuchen.
Auch bei wiederkehrender Symptomatik ist der Gang zum Arzt angebracht.
 
 
Therapie: 
Das oberste Therapieziel besteht in der Rehydratation, also der Zuführung von Wasser und Elektrolyten.
 
1. Flüssigkeits - und Elektrolytersatz: Diese Präparate enthalten die notwendigen Elektrolyte und beugen somit Schwächegefühlen vor. In Abhängigkeit von der Häufigkeit und Intensität des Durchfalls, kann eine mehrfache Gabe notwendig sein. Sie können auch zur Vorbeugung eines, durch Alkohol bedingten, "Katers" eingesetzt werden. Patienten, die unter einer Nieren- oder Herzinsuffizienz leiden, sollten von diesen Präparaten Abstand nehmen.
Präparate:
 
2. Racecadotril: Diese Wirkstoff reguliert den Wassereinstrom in den Darm und führt dadurch zu einer Eindickung des Stuhls, ohne jedoch den Darm in seiner Funktion zu hemmen. Dadurch können Bakterien weiterhin ausgeschieden werden. Das ist ein deutlicher Vorteil gegenüber dem Loperamid. Darüber hinaus eignet sich der Wirkstoff wegen geringer Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten für ältere Patienten. Die Symptomatik bessert sich im Verlauf von 24 Stunden enorm.
Präparate:
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3. Hefelyophysate: Hierbei handelt es sich um unbedenkliche Hefekulturen, die mit schadhaften Erregern im Darm konkurrieren und diese schließlich verdrängen. Dadurch wird in der Regel die Ursache des Durchfalls bekämpft, sofern der Durchfall durch schädliche Erreger ausgelöst wurde.
Diese Präparate eignen sich auch zur Vorbeugung einer Reisediarrhö. Dazu wird 3 Tage vor Antritt der Reise mit der Einnahme des Arzneimittels begonnen. Wichtig ist, dass diese Präparate nicht mit heißen Getränken eingenommen werden dürfen.
Präparate:                                                             (für Kinder)
 
4. Quellstoffe: Diese natürlichen Stoffe auf Kohlenhydrat-Basis binden überschüssiges Wasser im Darm und führen dadurch zu einer Eindickung des Stuhls. Die Aufnahme anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt werden.
Präparate:
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5. Gerbstoffe: Sie führen zu einer Abdichtung der oberen Schleimhautschicht, sodass weniger Wasser in das Darminnere eindringen kann. Zudem wird den schädlichen Erreger ein weiterer Darmbefall erschwert.
Auch hier kann es zu Beeinträchtigung der Aufnahme anderer Arzneimittel kommen.
Präparate:
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6. Loperamid: Jener Wirkstoff hemmt die Darmbewegung und beendet dadurch den Durchfall. 
Die Einnahme sollte keinesfalls bei Fieber oder blutigem Stuhl erfolgen.  Als Nebenwirkung kann eine Verstopfung auftreten. Die Therapie sollte in der Selbstmedikation nicht länger als 2 Tage erfolgen. Kinder unter 12 Jahren dürfen dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Präparate:
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7. Kohle: Medizinische Kohle hat eine große Oberfläche, an der sowohl Bakterientoxine, Wasser als auch Arzneimittel gut binden können. Um einen optimalen Effekt zu erreichen, müssen mehrmals täglich (3-4 Mal) 1 g Kohle eingenommen werden. Aufgrund der starken Bindung von Wirkstoffen an der Kohle, sollte ein Einnahmeabstand von 2h zu anderen Tabletten erfolgen.
Präparate:
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8. Pflanzliche Sedativa: Diese Präparate kommen bei stressbedingtem Durchfall zum Einsatz und führen zu einer Senkung der Unruhezustände und folglich zu einer Abnahme des Durchfalls.
Präparate:
 
 
Zusatzhinweise: 
Möglichst fettfreie Kost, leicht verdauliche Speisen ( z.B. Zwieback), Hausmittel (geriebene Äpfel und Möhren, zerdrückte Banane), ausreichende Flüssigkeitszufuhr, kohlensäurehaltige Getränke meiden, blähende Speisen meiden, warme Bauchauflagen, Wiederherstellung der physiologischen Darmflora mit Probiotika (Symbioflor®, Mutaflor®), ausreichende Hygienemaßnahmen einhalten um eine Verbreitung zu vermeiden, 
auf Reisen: abgekochtes Wasser, nur gekochtes oder geschältes Obst/Gemüse essen, keine Eiswürfel, zum Zähneputzen abgekochtes Wasser verwenden, Fleisch und Fisch nicht roh verzehren
 
 
 
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Durchfall, Diarrhoe, Elektrolytverlust
Allgemein: 
Von Durchfall (Diarrhö) spricht man bei drei oder mehr ungeformten Stühlen pro Tag. Ausgelöst werden Durchfälle in der Regel durch Bakterientoxine oder verunreinigte Lebensmittel. Auch Stress kann vorübergehend Durchfall auslösen. Im Dickdarm wird dem Stuhl normalerweise Wasser entzogen. Bei Reizung des Dickdarms oder oberen Darmabschnitten verbleibt allerdings mehr Wasser im Stuhl, sodass dessen Konsistenz breiig wird. Durchfälle sind in der Regel selbstlimitierend. Oberste Priorität bei der Therapie besteht in der Rehydratation (Zufuhr von Wasser und Elektrolyten), da ein Elektrolytmangel/verlust zu Schwächegefühlen führt.
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