top of page

Sonnenbrand

Allgemein: 
Der Sonnenbrand (Dermatitis solaris) ist eine akute entzündliche Hautreaktion,
die durch eine übermäßige UV-B-Strahlung ausgelöst wird. Es handelt sich
dabei um eine Verbrennung ersten oder zweiten Grades.
Die ersten Anzeichen sind ca. 3-6 Stunden nach dem Sonnenbad zu
beobachten und erreichen nach ca. 12-36 Stunden ihren Höhepunkt.
In der Regel heilen die Sonnenbrände nach 4-7 Tagen aus.
Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass die UV-B- Strahlung zu DNA-
Schäden führt und dementsprechend das Hautkrebsrisiko, v.a. bei
Sonnenbränden im Kindesalter, erhöht. Da sich diese Schäden im Laufe des Lebens akkumulieren (ansammeln) steigt mit jeder übermäßigen UV-Exposition auch das Hautkrebsrisiko. Der normale Sonnenkonsum ist unproblematisch, jedoch können dauerhaft exzessive Sonnenbäder drastische Folgen haben.
UV-A-Strahlung dringt tiefer in das Hautgewebe ein und begünstigt die vorzeitige Alterung. Daher sollten Personen, die auf ein dauerhaft frisches Hautbild bedacht sind, stets auf einen ausreichenden UV-A-Schutz achten.
Das Verhältnis von UV-A zu UV-B-Schutz sollte 1:3 betragen. 
Darüber hinaus kann übermäßige Sonnenexposition das Immunsystem nachteilig beeinflussen und z.B. den Ausbruch einer Herpeserkrankung fördern. 
Zur Prophylaxe sollten daher Sonnencremes, vorzugsweise auf Pigmentbasis, angewendet werden, die dem entsprechenden Hauttyp angepasst sind (siehe Tabelle 1).
​
Tabelle 1 Eigenschutzzeit und empfohlener Lichtschutzfaktor bei verschiedenen Hauttypen
​
​
​
​
​
​
​
​
​
Was ist der Lichtschutzfaktor?
Beim Lichtschutzfaktor handelt es sich um einen Faktor, der mit der Eigenschutzzeit multipliziert wird. Als Beispiel betrachten wir die erste Zeile der Tabelle. Die Eigenschutzzeit des Hauttyps I beträgt 5-10 Minuten. Bei der Wahl einer Sonnencreme mit dem LSF 30 erhöht sich demnach die tolerierbare Aufenthaltszeit in der Sonne auf 150 bzw. 300 Minuten (5-10 Minuten x 30). Aus Sicherheitsgründen sollte man allerdings lediglich 80% der errechneten Maximalzeit ausnutzen.
​
Symptome:
Rötung, Schwellung, Bläschen, Blasen, Juckreiz, ggf. Fieber
​
Wann zum Arzt?
Wenn der Sonnenbrand großflächig auftritt oder zusätzlich Übelkeit, Nackensteifigkeit (Gefahr eines Sonnenstichs) bzw. â€‹Fieber bestehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Sonnenbrände bei Babys oder Kleinkindern sollten ebenfalls stets ärztlich begutachtet werden.
​
Therapie:
​
1. Sonnenschutzpräparate: Diese Präparate dienen der Reduktion der UV-Licht vermittelten Hautreaktionen. Dabei sollte auf einen ausreichenden UV-A und UV-B-Schutz geachtet werden. Generell  sollte  eher zu Präparaten mit mineralischen Wirkstoffen gegriffen werden.
Präparate:
​
2. Kühlende Lotion/Gel: Zur Pflege und Kühlung der betreffenden Hautpartie eignen sich nicht fettende Lotionen auf Wasserbasis. Durch die Verdunstungskälte wird das beanspruchte Gewebe entspannt (Abschwellung !).
Präparate:
​
3. Dexpanthenol: Dexpanthenol wird auch als Provitamin B5 bezeichnet und ist maßgeblich am Lipidmetabolismus bzw. der Hautregeneration beteiligt. Daher eignen sich diese Präparate, um die Heilung der geschädigten Haut zu unterstützen.
Präparate:
​
4. Hydrocortison: Cremes  und Salben auf Hydrocortison-Basis wirken juckreizstillend, antientzündlich (antiphlogistisch) und dämpfen die Reaktion des Immunsystems. Die Anwendung sollte in der Selbstmedikation kurzfristig erfolgen (1 Woche). Frauen bis zum 3. Schwangerschaftsmonat und Kinder unter 6 Jahren sollten auf diesen Wirkstoff verzichten
Präparate:
​
5. H1-Antihistaminika:  Zur Behandlung dieser Beschwerden eignen sich Gele, die Antihistaminika enthalten. Diese Arzneimittel reduzieren den Juckreiz und die Überreaktion des Immunsystems. Die Wirkstärke ist etwas geringer als die der Hydrocortison-Zubereitungen. Bei stärkeren Beschwerden kann die Einnahme der Antihistaminika auch in Tablettenform erfolgen. Nach der Anwendung dieser Präparate sollte übermäßige Sonneneinstrahlung vermeiden werden, da sie für weitere UV-Schäden sensibilisieren können.
Die Antihistaminika machen müde und können Allergietests verfälschen, sodass diese Medikamente vor einem Prick-Test (Allergietest) abgesetzt werden sollten (mindestens 3 Tage vorher).
Präparate: Gel :                                         Tabletten:
​
​
6. Lokalanästhetika: Bei starkem Juckreiz kann die Anwendung eines Lokalanästhetikums Linderung verschaffen. Diese Präparate wirken auf der entsprechenden Hautpartie betäubend und unterdrücken den Juckreiz. Die Wirkung beschränkt sich dabei lediglich auf das Symptom "Juckreiz" und behebt nicht die Ursache, weshalb die Anwendung nur bei starker Beeinträchtigung durch den Juckreiz empfehlenswert ist. Auch bei der Anwendung dieser Präparate sollte die Sonne anschließend Gemeinden werden, da evtl. Photosensibilisierungen möglich sind.
Präparate:
​
​
5. Schmerzmittel (NSAR): Diese Arzneimittel wirken schmerzstillend und fiebersenkend.
 Die Einnahme sollte in der Selbstmedikation nicht länger als 3 Tage erfolgen (gilt für Tabletten). Schmerzsalben können ebenfalls angewendet werden. Für die Selbstmedikation eignen sich vornehmlich Ibuprofen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure . Bei Schädigungen des Magen-Darm-Trakts oder asthmatischen Beschwerden sollten diese Arzneimittel nicht eingesetzt werden. Im letzten Trimenon der Schwangerschaft sollte auf diese Präparate ebenfalls verzichtet werden. Diclofenac ist außerdem möglichst von Personen mit Herzerkrankungen oder Blutgerinnungsstörungen zu vermeiden. Acetylsalicylsäure ist hingegen für Kinder unter 12 Jahren ungeeignet. Diese drei Wirkstoffe können die Wirkung von Blutgerinnungshemmern verstärken.
Paracetamol ist ebenfalls ein Schmerzmittel, weist diese Interaktionen jedoch nicht auf. Allerdings sollten Personen mit Leberschäden auf die Einnahme von Paracetamol verzichten.
Präparate:                          (Diclofenac),                           ,
                                (Acetylsalicylsäure), 
                   
                                                    (Diclofenac),                             (Ibuprofen)
​
Zusatzhinweise:
Die Vermeidung der weiteren Sonnenexposition und Kühlung der entsprechenden Hautareale haben oberste Priorität. Um eine weitere Hautschädigung zu vermeiden, sollten Kühlpads bzw. Eis nicht im direkten Kontakt zur Haut stehen. Aloe Vera Gele eignen sich sehr gut zur Pflege der beanspruchten Haut. Auf fetthaltige Cremes oder Puder sollte verzichtet werden, da diese die Hautatmung nachteilig beeinflussen und zu einem Wärmestau führen. 
Zur Prophylaxe sollten Sonnencremes angewendet werden. Dabei ist im Frühjahr ein höherer LSF zu wählen als im weiteren Verlauf des Jahres. Da die entzündete Haut viel Wasser verliert, sollte auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden. 
​
Als Alternative Heilmethode kann das                            eingesetzt werden.
​
​
bottom of page