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Lactoseintoleranz

Allgemein:
Lactose  ist ein Zucker, der v.a. in milchhaltigen Produkten vorkommt. Dabei handelt es sich um ein Disaccharid, das aus Galactose und Glucose besteht und über eine sogenannte ß-glycosidische Bindung verknüpft ist. Diese Verknüpfung kann der menschliche Körper nur durch ein bestimmtes Enzym (Lactase) spalten. In den ersten Lebensmonaten ist der Lactase-Spiegel sehr hoch, da die Muttermilch meist als einzige Nährstoffquelle dient. Mit zunehmendem Lebensalter kann die Lactaseaktivität abnehmen, wodurch ein verminderter Abbau der Lactose resultiert. Diese sammelt sich im Darm an und zieht aufgrund des osmotischen Effektes Wasser aus dem umliegenden Gewebe. In der Folge nimmt das Volumen im Darm zu und es kann zu Durchfällen kommen.
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Symptome: 
Blähungen, Durchfälle, Bauchschmerzen oder Bauchkrämpfe nach einer milchzuckerhaltigen Mahlzeit.
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Wann zum Arzt?
Sollten entsprechende Symptome im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme auftreten, ist dies ärztlich abzuklären. Bei andauernden Beschwerden im Bereich des Magen-Darm-Trakts, ist ebenfalls der Besuch des Arztes anzuraten.
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Therapie:
Der Therapieansatz besteht in der Aufnahme des fehlenden Enzyms.
 
1. Lactase: Dieses Enzym spaltet die Lactose in Glucose und Galactose, die wiederum vom Dünndarm resorbiert (aufgenommen) werden können. Die Einnahme des Enzyms sollte unmittelbar vor oder mit der milchzuckerhaltigen Mahlzeit eingenommen werden. Dabei sollte sich die Dosierung nach der aufgenommenen Lactosemenge richten, wobei 1000-1500 FCC (Lactase) ca. 1 g Lactose abbauen.  Lactase ist gut verträglich und unschädlich.
Präparate:
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Zusatzhinweise:
Generell wird Joghurt besser vertragen als Frischmilch oder Sahne. Bei Käse gilt: Je länger gereift, desto weniger Lactose ist enthalten. Einige Käsesorten (z.B. Edamer, Gouda, Parmesan) sind fast komplett lactosefrei.
Wenn Milchprodukte dauerhaft gemieden werden, ist evtl. eine Osteoporoseprophylaxe
(z.B.                                ) anzuraten.
Dies betrifft v.a. Frauen mittleren und hohen Alters.
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Zudem können Bakterien die unverdaute Lactose als Energiequelle nutzen, wobei Vergärungsprodukte (z.B. Lactat, Methan) entstehen, die den Darm reizen.  Dadurch pumpt dieser mehr Wasser ins Innere (Durchfall!), aber auch unangenehme Blähungen verursachen können die Folge sein. Sollten derartige Symptome nach einer milchzuckerhaltigen Mahlzeit auftreten, liegt der Verdacht einer Lactoseintoleranz nahe. 
Die Beschwerden beginnen meist erst bei Laktosemengen ab 3 - 5 g, wobei die Toleranzgrenze interindividuell sehr unterschiedlich ausfallen kann. Einige Tabletten enthalten ebenfalls Lactose. Allerdings bewegen sich diese Mengen im Milligramm-Bereich und sollten problemlos vertragen werden. 
Dennoch besteht aktuell große Unsicherheit bezüglich der optimalen Ernährung. Nähere Informationen zur lactosearmen Ernährung gibt es hier. Die Diagnose Lactoseintoleranz sollte immer durch einen Arzt erfolgen, da auch andere Kohlenhydratstoffwechselstörungen (z.B. Fructose-, Saccharose- oder Maltoseintoleranz vergleichbare Symptome hervorrufen können.
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