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Kopfschmerzen

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Symptome: 
Spannungskopfschmerz: dumpf drückende Kopfschmerzen, meist beidseitig ausgeprägt, Beschwerden verschlimmern sich unter Bewegung meist nicht, leichte Benommenheit, evtl. Lichtempfindlichkeit, Übelkeit, Verspannungen im Nackenbereich
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Wann zum Arzt?
Wenn die Beschwerden häufiger als 10 Mal im Monat auftreten, eine einzelne Kopfschmerzattacke länger als 24 Stunden andauert oder die Intensität des Schmerzes ungewöhnlich hoch ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bei neurologischen Ausfallerscheinungen (Einschränkung des Sichtfeldes, verwaschene Sprache, Orientierungslosigkeit, etc.), Fieber oder Kindern unter 7 Jahren muss zwingend ein Arzt aufgesucht werden. Sollte der Verdacht auf einen Migräne- oder Clusterkopfschmerz bestehen, ist eine ärztliche Abklärung ebenfalls sinnvoll. 
Wenn mit Hilfe der Selbstmedikation keine ausreichende Schmerzreduktion erreicht wird, wäre ein Besuch des Arztes empfehlenswert.
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Therapie:
​Der Therapieansatz besteht in einer symptomatisch Schmerzreduktion 
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1.Analgetika (Schmerzmittel): Diese Präparate reduzieren den Schmerz und wirken zudem antientzündlich (Ausnahme Paracetamol). Folgende Wirkstoffe werden bei diesem Beschwerdebild eingesetzt: Acetylsalicylsäure. Ibuprofen Diclofenac und Paracetamol. Bei Blutungen des Magen-Darm-Traktes, Schwangeren im 3. Trimenon oder der Einnahme von Blutgerinnungshemmern sollten diese Arzneimittel nicht angewendet werden (Ausnahme: Paracetamol)  Acetylsalicylsäure sollte zudem nicht bei Kindern unter 12 Jahren angewendet werden. Paracetamol ist hingegen von Patienten mit Lebererkrankungen zu meiden. Diclofenac sollte wiederum von Patienten mit Herz- oder Gefäßerkrankungen vermieden werden. Die Kombination aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein reduziert den Kopfschmerz effektiver als die Einzelsubstanzen, wobei gleichzeitig weniger Wirkstoff zur Schmerzreduktion nötig ist. Daher wird diese Kombination von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfohlen. Patienten, die empfindlich auf Koffein reagieren, sollten von der Anwendung Abstand nehmen.
Präparate:                      (Acetylsalicylsäure+Paracetamol+Koffein),                      (Diclofenac),
                                (Acetylsalicylsäure),                (Ibuprofen)
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2. Pfefferminzöl: Die Schmerzreduktion des Pfefferminzöls ist vergleichbar mit der des Paracetamols, wobei das Pfefferminzöl häufiger aufgetragen werden muss (ca. alle 2 Stunden), um den vollen Wirkeffekt zu entfalten. Kleinkinder (unter 2 Jahren)  sollten nicht mit Pfefferminzöl behandelt werden, da eine Verkrampfung der Atemmuskulatur bei dieser Altersgruppe auftreten kann.
Präparate:
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Zusatzhinweise:
Ausreichend Erholungs- und Ruhephasen reduzieren das Auftreten von Kopfschmerzen. Dabei ist v.a. ausreichend Schlaf notwendig. Gezielte Muskelentspannungsübungen (z.B. PMR) dienen der Erholung und können hartnäckige Verspannungen lösen. Flüssigkeitsmangel kann Kopfschmerzen auslösen, weshalb täglich mindestens 1,5 Liter getrunken werden sollten. Die Stärkung der Rücken- und Nackenmuskulatur beugt ebenfalls verspannungsbedingten Kopfschmerzattacken vor. Ausdauersportarten fördern das allgemeine Wohlbefinden und minimieren das Auftreten von Kopfschmerzen. Identifizierte Auslöser der Kopfschmerzen (z.B. Alkohol, Nikotin, Koffein, etc.) sollten gemieden werden.
Achtung: Die regelmäßige (tägliche) Einnahme von Schmerzmittel kann einen Analgetika induzierten Kopfschmerz verursachen. Um diesem Teufelskreis zu entkommen, sollten die Tabletten für eine Woche abgesetzt werden, sofern kein zwingender Grund dagegenspricht.​
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Als homöopathische Therapiealternativen stehen                          (stressbedingter Kopfschmerz)  und                             (vom Nacken ausgehender Kopfschmerz) zur Verfügung.             
Allgemein: 
Grundsätzlich werden Kopfschmerzen in zwei Gruppen unterteilt. Dabei werden primäre Kopfschmerzen von sekundären Kopfschmerzen abgegrenzt. Primäre Kopfschmerzen entstehen meist spontan und ohne erkennbare Ursache, während Sekundärkopfschmerzen meistens als Symptom einer weiteren Erkrankung auftreten (z.B. Infektion oder Tumor).
Aus diesen Kopfschmerzformen leiten sich über 200 registrierte Kopfschmerzarten ab.
Zu den wichtigsten primären Kopfschmerzformen zählen  Migräne, Spannungskopfschmerz und die trigeminoautonomen Kopfschmerzen (z.B. Cluster-Kopfschmerz). Für die Selbstmedikation sind allerdings nur Spannungskopfschmerzen und Migräne  relevant.
Migräne zeichnet sich meist durch einen einseitigen pulsierenden Kopfschmerz aus, der  durch körperliche Anstrengung verstärkt werden kann. Zudem kann der Kopfschmerz durch weitere Symptome ( Licht-, Geruchsempfindlichkeit, Übelkeit) begleitet werden. Im Vorlauf der Migräneattacke kann es zu einer sogenannten Aura kommen, die durch neurologische Ausfallerscheinungen (Lichtblitze sehen, Taubheitsgefühle) mit einer Dauer von 30 - 60 Minuten gekennzeichnet ist. Die Diagnose Migräne sollte durch einen erfahrenen Neurologen gestellt werden, der gleichzeitig andere Erkrankungen ausschließen kann.
Spannungskopfschmerzen sind durch einen dumpf drückenden Kopfschmerz (vergleichbar zu einem zu engen Hut) bei leichter bis mittlerer Schmerzintensität charakterisiert. Weitere Symptome wie z.B. Lichtempfindlichkeit können auch beim Spannungskopfschmerz auftreten, sind im Vergleich zur Migräne  allerdings meist deutlich geringer ausgeprägt. Die Schmerzen werden in der Regel durch sportliche Aktivität nicht verstärkt.
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Kopfschmerzen, Migräne, Schmerzen, Aura, Spannungskopfschmerz, Verspannung, Magnesiummangel, Elektrolytmangel, Kater
Clusterkopfschmerz tritt meist episodisch und attackenweise auf. Innerhalb einer Episode können bis zu 8 Kopfschmerzattacken auftreten, die meist wenige Minuten bis wenige Stunden andauern. Die Schmerzen sind deutlich stärker ausgeprägt, als bei den zuvor genannten Kopfschmerzarten und treten meist einseitig ( im Bereich des Auges oder der Stirn) auf. Die Therapie des Clusterkopfschmerzen muss unter ärztlicher Anleitung erfolgen. 
Auslöser für alle Kopfschmerzarten sind Stress, muskuläre Verspannungen im Nackenbereich bzw. Fehlstellungen. Wenn an mehr als 15 Tagen eines Monats Kopfschmerzen auftreten, spricht man von chronischen Kopfschmerzen. Aufgrund der hohen Variabilität der Kopfschmerzen, können auch Mischformen auftreten.
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