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ANKAER
Der Gesundheitsblog
Erkältung
Symptome:
Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Heiserkeit, Husten, Schnupfen, Abgeschlagenheit
Wann zum Arzt?
Bei Fieber (>39 °C), Ohrenschmerzen, eitrigem bzw. blutigem Auswurf, Schmerzen bei der Atmung oder übermäßig starken Beschwerden ist zwingend ein Arzt aufzusuchen. Wenn die Beschwerden länger als 10 Tage anhalten oder sich trotz Selbstmedikation innerhalb von 5 Tagen keine Besserung einstellt, sollte ebenso der Gang zum Arzt erfolgen.
Therapie:
1. Kombinationspräparate/ Erkältungsmittel: Diese Arzneimittel enthalten meist ein Schmerzmittel in Kombination mit einem anregenden Wirkstoff, welcher die Abgeschlagenheit beseitigt und die Atemwege weitet (u.a. Nase befreit). Laut der aktuellen Leitlinie sind diese Präparate die erste Wahl bei den gängigen Erkältungssymptomen (Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit). Diese Präparate sollten nicht in Kombination mit abschwellenden Nasensprays oder von Patienten mit hohen Blutdrücken genommen (ab ca. 150 mmHg) werden .
Präparate: (möglichst nicht bei Asthma einsetzen) .
2. Meerettichwurzel und Kapuzinerkresse: Die Senfölglykoside dieser Pflanzenteile sind u.a. antibiotisch wirksam, bekämpfen allerdings auch Viren, weshalb sie ausgezeichnet für die Therapie der Erkältung geeignet sind. Aktuelle Studien belegen den Effekt und bescheinigen eine Reduktion der Krankheitsdauer um ca. 2 Tage. Patienten, die
Vitamin K-Antagonisten (z.B. Marcumar) einnehmen, sollten dieses Arzneimittel meiden.
Präparate:
3. Pelargonium sidoides: Eine aktuelle Metaanalyse bestehender Daten belegt die Wirksamkeit der Pelargonium-Wurzel. Bei rechtzeitiger Einnahme (Krankheitsbeginn) kann die Krankheitsdauer um 2 Tage verkürzt werden .
Präparate:
4. Expektorantien (Schleimlöser-chemisch): Chemische Wirkstoffe wie Ambroxol, Acetylcsytein und Guaifenesin werden zur Schleimlösung bzw. zur Förderung des Abhustens eingesetzt. Dabei ist die Datenlage bezüglich des Ambroxols am günstigsten. Vorsicht ist geboten bei der Kombination von Acetylcystein und Antibiotika, da das Acetylcystein die Wirkung der Antibiotika beeinträchtigen kann. Zudem sollten diese Präparate nicht zusammen mit Hustenstillern eingesetzt werden, da dadurch das Abhusten erschwert wird, sich überschüssiges Sekret in dem Atemwegen ansammeln und zu weiteren Atemwegsproblemen führen kann.
Präparate:
5. Sekretolytika (Schleimlöser-pflanzlich): Pflanzliche Inhaltsstoffe aus der Gruppe der Saponine oder ätherischen Öle führen zu einer leichten Reizung der Atemwege, die daraufhin mit einer verstärkten Sekretbildung reagieren. Dadurch wird der Schleim verflüssigt und kann leichter abgehustet werden. Besonders hervorzuheben ist die Kombination aus Efeu und Thymian (Bronchipret). Der Thymian erweitert die Atemwege und wirkt antientzündlich bzw. antiviral, während der Efeuextrakt den Schleim verflüssigt. Diese Kombination bewirkt folglich ein leichteres Abhusten des Schleims. Trinkmengen von 3-4 Liter täglich (nicht bei Herzinszuffizienz) unterstützen die Wirkung.
Einige Präparate sind auch in Kapselform erhältlich und kommen bei festsitzendem Schleim im Bereich der Nasennebenhöhlen oder Bronchien zum Einsatz. Hierbei handelt es sich überwiegend um ätherische Öle, die auch über eine leichte Schleimhautreizung zur Verflüssigung des Sekrets führen. Auch bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung oder chronischer Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) werden diese Präparate bevorzugt eingesetzt. Der Inhaltsstoff Cineol wirkt nachweislich schleimlösend, entzündungshemmend und leicht krampflösend.
Präparate: Kapseln:
6. Präparat gegen Halsschmerzen: Bei besonders ausgeprägten Halsschmerzen kommen schmerzstillende bzw. lokal betäubende Wirkstoffe zum Einsatz.
Präparate: (lokal betäubend), (schmerzstillend)
7. Antitussiva (Hustenstiller-pflanzlich): Pflanzliche Hustenstiller wirken auf physikalischem Wege und nicht durch Hemmung des Hustenzentrums. Die sogenannten Schleimpolysaccharide der pflanzlichen Präparate legen sich als natürlicher Schutzfilm auf die oberen Atemwege, wodurch diese wieder befeuchtet werden und der Hustenreiz abnimmt.
Hustentees gegen Reizhusten, die Malvenblüten, Lindenblüten, Eibischwurzel oder andere Pflanzen mit Schleimpolysacchariden enthalten, sollten kalt angesetzt, 30-60 Minuten ziehen gelassen und im Anschluss kurz in der Mikrowelle oder dem Kochtopf aufgekocht werden. Da Schleimstoffe sich im kalten Wasser besser lösen, sollten die Tees nach diesern Anweisung angesetzt werden.
Präparate:
8. Antitussiva (Hustenstiller-chemisch): Im Verlauf einer Erkältung entsteht, aufgrund einer Austrocknung der Schleimhäute, häufig Reizhusten. Die chemischen Wirkstoffe Pentoxyverin und Dextromethorphan führen zu einer Hemmung des Hustenzentrums im zentralen Nervensystem (ZNS) und unterdrücken dadurch den Hustenreiz sehr effizient. Sobald sich der Husten löst (meist nach 2-3 Tagen) ist die Einnahme zu beenden, wobei bei starkem Hustenreiz eine einmalige Gabe zur Nacht (1 Stunde vor dem Schlafengehen) möglich ist. Dextrometorphan weist dabei Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln (z.B.MAO-Hemmer) auf, weshalb bei der Einnahme andere Arzneimittel Vorsicht geboten ist. Kinder unter 1 Jahr, Asthmatiker und Patienten mit Leberfunktionsstörungen sollten diese Präparate meiden. Pentoxyverin ist dagegen unproblematischer, sollte allerdings nicht bei Patienten mit Engwinkelglaukom, Säuglingen und Kleinkindern mit Krampfneigung (z.B. Epilepsie) eingesetzt werden.
Diese Präparate sollten nicht mit Sekretolytika und Expektoranzien kombiniert werden, um einen Sekretstau zu vermeiden.
Schwangere wird empfohlen die Einnahme der Präparate ebenfalls zu vermeiden. Bei starken Beschwerden ist Dextrometorphan allerdings im 1. und 2. Trimenon anwendbar.
Präparate:
9. Nasenspray: Bei ausgeprägter Behinderung der Nasenatmung werden Nasensprays mit abschwellenden Wirkstoffen eingesetzt. Diese sollten maximal 3 Mal täglich und nicht länger als eine Woche angewendet werden. Wenn diese Präparate doch einmal länger als eine Woche angewendet worden sind, sollte zur Entwöhnung nur noch in ein Nasenloch (das verstopfte) gesprüht werden, sodass das andere Nasenloch entwöhnt wird. Bei längerer Anwendung kommt es zu einer Minderdurchblutung der Nasenschleimhaut, weshalb es hier zum Absterben des Gewebes und zur Entwicklung der sogenannten "Stinknase" kommen kann. Um dies zu verhindern, ist die Beschränkung der Anwendungsdauer und die Pflege der Nasenschleimhaut nötig.
Zudem gibt es auch Nasensprays mit hypertonen (höherer Salzgehalt) Lösungen, die auf physikalischem Wege abschwellend wirken und keinen Gewöhnungseffekt aufweisen.
Nasensprays mit ätherischen Ölen erzeugen aufgrund der Verdunstungskälte eine subjektiv empfundene verbesserte Nasenatmung.
Präparate: , physikalische Wirkung:
Zusatzhinweise:
Ausreichend trinken (mindestens 2 Liter pro Tag), zur Befeuchtung der Atemwege sollten möglichst zuckerfreie Bonbons (Salbei) oder Lutschpastillen auf Hydrogelbasis ( ) gelutscht werden Inhalation mit Kochsalz oder ätherischen Ölen, körperliche Schonung, Erkältungsbäder, angemessene Hygiene um Verbreitung der Krankheit zu verhindern (Desinfektion), Rauchen und Alkohol vermeiden, abwechslungsreiche und vitaminreiche Ernährung, Anwendung von Zinkpräparaten zur Unterstützung des Immunsystems. Bei häufig auftretenden Infektbeschwerden, ist eine Stärkung des Immunsystems ratsam.
Anmerkung: In aktuellen Studien konnte nicht nachgewiesen werden, dass Vitamin C einen positiven Effekt auf den Verlauf einer Erkältung hat. Ebenso ist die Vitamin D vermittelte Stärkung des Immunsystems strittig. Ein Zinkmangel äußert sich häufig durch ein geschwächtes Immunsystem.
Wer eine homöopathische Alternative bevorzugt, kann alternativ auch einen Therapieversuch mit oder
starten.
Allgemein:
Die gewöhnliche Erkältung oder auch grippaler Infekt ist eine durch Viren (u.a. Rhino- oder Adenoviren) ausgelöste Erkrankung, die ca. 3- 4 Mal im Jahr auftritt. Vereinzelt können vergleichbare Beschwerden auch durch Bakterien ausgelöst werden. Auch die echte Grippe wird durch Viren (Influenzaviren) hervorgerufen, unterscheidet sich allerdings in der Schwere und Dauer des Verlaufs deutlich von dem grippalen Effekt. Übertragen werden die Viren durch Tröpfcheninfektion. Aufgrund der Tatsache, dass es sich hierbei überwiegend um virale Infekte handelt, ist eine Antibiotikaeinnahme in der Regel nicht sinnvoll.
Meist klingen die Symptome innerhalb von 7-10 Tagen von alleine wieder ab. Der Großteil der Arzneimittel lindert die Beschwerden, bekämpft allerdings nicht die Ursache.

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